Nicht ohne unsere Meister

Nicht ohne unsere Meister


Mit ihrem Jahresmotto unterstützte die Handwerkskammer Freiburg die Betriebe darin, die populären Aspekte ihres täglichen Tuns nachhaltig im Bewusstsein der Menschen zu verankern und das Handwerk noch deutlicher als Garant für Regionalität und Qualität in der Öffentlichkeit zu positionieren. „Um diese Garantie aufrechterhalten zu können, brauchen wir aber bestimmte Voraussetzungen und Regeln“, so Paul Baier. Dazu gehöre der Meister als bewährtes Rüstzeug für Selbstständigkeit und Unternehmertum. Die Meisterqualifikation biete eine exzellente Basis für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.

Keine duale Ausbildung ohne Meister
Die Debatte um Zugangsbeschränkungen auf europäischer Ebene ist der Handwerkskammer Freiburg eine Warnung. Zehn Jahre nach der Novellierung der HWO gerät die Meisterpflicht erneut in Bedrängnis. „Es ist daher absurd, dass aktuell Debatten zur Vereinheitlichung europäischer Ausbildungsstandards geführt werden, was zwangsläufig zu einer Absenkung des Niveaus auf deutscher Seite führen würde, während gleichzeitig die Anforderungen an die Auszubildenden im Handwerk weiter steigen und wir als Kammer enorme Anstrengungen unternehmen, die Qualität in der Ausbildung zu erhöhen“, so Johannes Burger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Freiburg. Was der Wegfall der Meisterpflicht für die duale Ausbildung in Deutschland bedeuten würde, zeigen die Entwicklungen im Kammerbezirk Freiburg seit 2004. Die Anzahl der Betriebe in zulassungsfreien Berufen (Anlage B1), bei denen für die Betriebsgründung kein Meistertitel nötig ist, ist um +103% gestiegen. Die Ausbildungszahlen in diesen Berufen sind jedoch im gleichen Zeitraum um - 37,3% gesunken.

Kampagnen mit Unterstützung Südbadens
Die Handwerkskammer Freiburg hatte im Rahmen ihrer Frühjahrs-Vollversammlung eine Resolution zur Stärkung der dualen Ausbildung und des Meisters auf den Weg gebracht. „Hierfür organisieren wir die Unterstützung der Politik“, so Baier vor der versammelten Vollversammlung am 10. April. Im Dialog mit der Politik herrsche derzeit Konsens in der Ablehnung einer möglichen weiteren Deregulierung. „Uns geht es jetzt darum, diese Unterstützung durch die deutsche Politik deutlich zu machen und im kommenden Europawahlkampf zur Geltung zu bringen. Alle Abgeordneten aus unserem Kammerbezirk sind aufgefordert, mit ihrer Unterschrift ein Zeichen zu setzen.“

Folgende Abgeordnete aus Land und Bund haben mit ihrer Unterschrift ein Zeichen für den deutschen Meister gesetzt:
Kerstin Andreae MdB (Bündnis 90/Die Grünen), Christoph Bayer MdL (SPD), Sandra Boser MdL (Bündnis 90/Die Grünen), Thomas Dörflinger MdB (CDU), Elvira Drobinski-Weiß MdB (SPD), Dr. h.c. Gernot Erler MdB (SPD), Dr. Johannes Fechner MdB (SPD), Josha Frey MdL (Bündnis 90/Die Grünen), Kordula Kovac MdB (CDU), Ulrich Lusche MdL (CDU), Thomas Marwein MdL (Bündnis 90/Die Grünen), Bärbl Mielich MdL (Bündnis 90/Die Grünen), Reinhold Pix MdL (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Patrick Rapp MdL (CDU), Gabi Rolland MdL (SPD), Alexander Schoch MdL (Bündnis 90/Die Grünen), Armin Schuster MdB (CDU), Rita Schwarzelühr-Sutter MdB (SPD), Marcel Schwehr MdL (CDU), Edith Sitzmann MdL (Bündnis 90/Die Grünen), Willi Stächele MdL (CDU), Rainer Stickelberger MdL (SPD), Matern von Marschall MdB (CDU), Peter Weiß MdB (CDU), Sabine Wölfle MdL (SPD)

 
DHZ 11-14 Nicht ohne unsere Meister Unterstützer
Quelle: Deutsche HandwerksZeitung Ausgabe 11/14 Freiburg
Resolution "Starke duale Ausbildung. Starkes Europa." im Wortlaut (224 KB)

Ja zum Meister


Ja zum Meister

Es geht aber nicht alleine um die Unterstützung der Politik. Die Kammer sucht auch die Rückendeckung Südbadens in Form einer Testimonial-Kampagne. Persönlichkeiten aus der Region – aus Sport, Kultur oder Forschung – bekennen sich zum Meister.