Offener Brief: Keine erneuten Grenzschließungen


Die Anfang der Woche eingeführten massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens lassen im südbadischen Handwerk die Erinnerungen an die geschlossenen Grenzen zu Frankreich und der Schweiz im Frühjahr wieder aufleben. In einem offenen Brief an die Parlamentarier aus dem Kammerbezirk Freiburg fordern die Handwerksorganisationen, dass sich eine Grenzschließung wie im März nicht wiederholen darf. Hier lesen Sie den Brief im Wortlaut.
 
Fahnen mehrerer Länder

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Offener Brief: Keine erneuten Grenzschließungen


Sehr geehrte Damen und Herren,

die stark steigenden Coronazahlen in den vergangenen Wochen und die nun erfolgten starken Einschränkungen lassen entlang der Rheinschiene und insbesondere im Dreiländereck die Ängste vor erneuten, faktischen Grenzschließungen erstarken.

Als südbadisches Handwerk fordern wir, dass sich eine Situation wie im Frühjahr nicht wiederholen darf. Die Grenzschließungen im März haben deutlich gemacht, wie stark die Wirtschaftsräume auch über die Grenzen hinweg verflochten sind und wie wichtig dies für die Menschen vor Ort ist. Ganz klar wurde, dass schon kurze Grenzschließungen erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft haben. Insbesondere Betriebe in Grenznähe bekamen aufgrund der Schließung der Landesgrenzen massive Probleme und sind dadurch oftmals in Liquiditätsschwierigkeiten geraten.

Die Auswirkungen davon spüren sie bis heute. Wir sehen sowohl eine Zurückhaltung dieser Betriebe beim Abschluss von Ausbildungsverträgen als auch eine Zurückhaltung der Kunden jenseits der Grenzen bei der Beauftragung unserer Handwerker. Deshalb fordern wir, den freien Personenverkehr und den freien Dienstleistungsverkehr über die Grenzen hinweg jederzeit zu ermöglichen. Wir müssen Lehren aus der ersten Welle ziehen und die Hygienemaßnahmen strikt umsetzen. Wir dürfen aber auch die Identität des grenzüberschreitenden Wirtschaftsraumes nicht aufgeben.

Wir bitten Sie deshalb, sich für die Offenhaltung der Grenzen einzusetzen und hoffen auf Ihre Unterstützung.


Der Brief zum Download